InterLese – Das internationale Lesefestival des FBK
Über das Lesen wird den Menschen der Zugang zu neuen Welten eröffnet. Es sind phantastische Welten, wissenschaftliche Welten, gruselige, romantische und auch humorvolle Welten. Die dabei entstandenen Leseerfahrungen lassen uns in Kontakt zueinander treten und über Literatur sprechen. Dadurch entwickeln wir neue Gedanken und Ideen sowie ein Verständnis für das bisher Unbekannte oder Ferne. Auf diesem Ansatz beruht das Projekt „InterLese“, welches der FBK bereits seit 1993 erfolgreich umsetzt.
Für die „InterLese“ lädt der Landesverband jedes Jahr im Herbst internationale Autor*innen nach Sachsen-Anhalt ein. Während der Projektwoche lesen sie an Schulen, Bibliotheken und anderen Kultureinrichtungen für Kinder, Jugendliche und junge Heranwachsende. Sie sollen über die Autor*innenbegegnungen interkulturelle Erfahrungen sammeln und ihre eigenen Denkmuster erweitern. Der gemeinsame Austausch und das Gespräch mit den Autor*innen über Literatur, literarische Inhalte als auch das eigene Erleben stehen im Mittelpunkt des Projekts.
Doch auch für die eingeladenen Autor*innen ist die Teilnahme an der „InterLese“ eine wichtige Station in ihrer literarischen Laufbahn. Oftmals sind sie das erste Mal in Deutschland und erhalten somit die Gelegenheit, Kolleg*innen aus Sachsen-Anhalt kennenzulernen und sich über die hiesigen Autor*innenvereine und -verbände weiter international zu vernetzen. Daher bemüht sich der FBK, die bisherigen Projektkooperationen mit dem Armenischen Schriftstellerverband (WUA) und dem Polnischen Deutschlehrerverband in Poznan (PSNJN) auszubauen und durch weitere Partner zu bereichern.
!! Save the Date !!
Die nächste InterLese findet vom 22. bis 27. September 2025 statt.
InterLese Autor*innen 2025:
Aygen-Sibel Çelik (Türkei/Deutschland)
wurde 1969 in Istanbul geboren und zog mit eineinhalb Jahren mit ihrer Familie nach Frankfurt am Main. Mit 15 kehrte sie in die Türkei zurück und setzte ihr Studium der Deutschen Sprache und Literatur, welches sie in Istanbul begonnen hatte, später in Frankfurt fort. Sie arbeitete als Redakteurin, veröffentlichte zahlreiche Rezensionen und Artikel über die Darstellung des Fremden in der Kinder- und Jugendliteratur und begann im Jahr 2003 eigene Bücher für Kinder und Jugendliche zu schreiben. Inzwischen kann sie auf mehr als 20 Buchveröffentlichungen zurückblicken.
Aygen-Sibel Çelik wurde insbesondere mit ihrem Roman „Seidenhaar“ und dem Bilderbuch „Sinan und Felix“ bekannt, die mehrfach ausgezeichnet wurden. Aus letzterem liest sie bei der InterLese 2025.
Für Kinder ab 6 Jahre.
Vitali Konstantinov (Ukraine)
studierte Kunst, Architektur, Grafik, Malerei und Kunstgeschichte. Seit mehr als 20 Jahren schreibt und illustriert er Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die in 40 Ländern erschienen sind. Im Jahr 2020 wurde er mit seinem Buch „Es steht geschrieben“ für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.
Vitali Konstantinov lebt als freier Illustrator, Comic-Zeichner und Buchautor in Marburg und tourte mit seinen Lesungen und Workshops bereits in verschiedenen Ländern: von der Schweiz und Südtirol bis Guatemala und Ecuador. Im September 2025 macht er für die InterLese einen Stopp in Sachsen-Anhalt.
Für Kinder ab 5 Jahre.
Geniale Augen / NordSüd-Verlag
Chadia Loueslati (Frankreich)
geboren 1974, arbeitet seit mehr als 12 Jahren als Kinder- und Jugendbuchillustratorin. Sie kann inzwischen auf über 50 Veröffentlichungen zurückblicken. Chadia ist zudem Comicautorin und bildende Künstlerin. Mit ihrem 2017 erschienenen Graphic Novel-Debüt Famille Nombreuse (Die Großfamilie) erhielt sie den Dubreuil-Preis der SGDL, einer Autorenvereinigung in Frankreich. Zu ihren Werken gehören u.a. Nos Vacances au Bled (Unser Urlaub in der Heimat) und Fumée (Rauchen), beides bei Maraboulles erschienen, sowie Oum Kalthoum – Die Entstehung einer Diva, erschienen bei La Grenade im März 2023.
Bei der InterLese 2025 gibt Chadia Loueslati Comic-Workshops für Jugendliche und damit auch einen Einblick in ihre Arbeitswelt. Sie wird begleitet von einer Übersetzerin.
Für Jugendliche ab 14 Jahre.
Iwa Pesuaschwili (Georgien)
geboren 1990, ist Schriftsteller und Filmschaffender. Er ist Autor mehrerer TV-Dokumentarfilme und Serien. Seit 2012 veröffentlicht er seine Geschichten in Zeitschriften und debütierte nur zwei Jahre später mit seinem Erzählband „Ich habe es versucht“. 2018 wurde sein erster Roman „Das Evangelium des Herunterkommens“ für alle wichtigen georgischen Literaturpreise nominiert. Im selben Jahr erhielt er zudem ein Stipendium für das internationale Literaturprogramm der University of Iowa.
Bei der InterLese 2025 präsentiert Iwa Pesuaschwili seinen Roman „Müllschlucker“, welcher 2024 im Mitteldeutschen Verlag auf Deutsch erschienen ist. Das Buch gewann nicht nur den Europäischen Literaturpreis EUPL 2022, sondern auch den Tsinandali-Preis für die beste Prosa und 2021 den Sonderpreis der Jury des SABA-Preises in seinem Heimatland Georgien. Iwa Pesuaschwili wird bei den Lesungen von einem Übersetzer begleitet.
Für Jugendliche ab 16 Jahre und Erwachsene.
Ron Segal (Israel)
geboren 1980 in Rehovot (Israel), ist Absolvent der Sam Spiegel Film and Television School in Jerusalem. 2009 kam er mit einem DAAD-Stipendium nach Berlin, wo er auch heute noch mit seiner Familie lebt. 2014 erschien sein Debütroman „Jeder Tag wie heute“ im Wallstein Verlag. Das Buch wird derzeit als Animationsfilm bearbeitet.
Sein zweiter Roman „Katzenmusik“ erschien 2022 im Secession Verlag. Hierfür erhielt er in Israel den Yosef Campus Award. Die Arbeit daran wurde mit zahlreichen Stipendien in Deutschland und Österreich gefördert. Diesen Roman stellt Ron Segal bei der InterLese 2025 vor.
Für Jugendliche ab 16 Jahre und Erwachsene.
Yasmin Shakarami (Deutschland)
wurde 1991 als Tochter einer Ungarin und eines Iraners in München geboren. Direkt nach dem Abitur lebte sie in Tokio und war im März 2011 Augenzeugin des großen Tohoku-Erdbebens. Dieses einschneidende Erlebnis zeigte ihr, was passiert, wenn in einer hochorganisierten Millionenstadt ganz plötzlich heilloses Chaos herrscht. In der Folge studierte sie in München Philosophie mit dem Schwerpunkt Ethik. Nach ihrem Master-Abschluss gründete sie eine Schule für deutsche Sprache, Literatur und Philosophie in Vancouver, Kanada. Heute lebt sie wieder in München, wo sie 2021 das Literaturstipendium der Stadt München erhielt.
Bei der InterLese 2025 liest Yasmin Shakarami aus ihrem Debütroman „Tokioregen“. Ausgezeichnet mit dem DELIA-Literaturpreis 2024.
Für Jugendliche ab 14 Jahre.
Astrid Sy (Niederlande)
geboren 1987, wuchs sie in Leiden in den Niederlanden auf. Sie studierte Geschichte in Amsterdam und arbeitete zunächst für die Internationale Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, später für die Anne-Frank-Stiftung. Heute moderiert sie die Geschichtssendung „Andere Zeiten“ im niederländischen Fernsehen und arbeitet für das neue Nationale Holocaust Museum in Amsterdam.
Bei der InterLese 2025 stellt Astrid Sy ihr Jugendbuch „Nenn keine Namen“ vor. Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten und kam im letzten Jahr auf die Shortlist des Literaturpreises „Buxtehuder Bulle“. Astrid Sy wird bei ihren Lesungen von einer Übersetzerin begleitet.
Für Jugendliche ab 14 Jahre.
Signe Viška (Lettland)
geboren 1997, ist Autorin und Übersetzerin. Sie hat Germanistik an der Universität Lettlands studiert und arbeitet derzeit in der Richard-Wagner-Gesellschaft in Riga. Neben ihrer Bürotätigkeit liest, übersetzt und erforscht sie Kinder- und Jugendliteratur.
2021 debütierte Signe Viška in der Kinderliteratur mit dem von Elīna Brasliņa illustrierten Bilderbuch „Kati will Großvater werden“, das bisher in neun Sprachen übersetzt wurde. Aus diesem liest sie für Kindergruppen und Schulklassen bei der InterLese 2025.
Für Kinder ab 4 Jahre.
Impressionen der InterLese 2024
Schul- und Bibliothekslesungen
öffentliche Lesungen
Videos 2024:
Maria Meinel, InterLese Finale 2024
Hamed Eshrat, InterLese Finale 2024
Elfik Zohrabyan, InterLese Finale 2024
Rimantas Kmita, InterLese Finale 2024
Das Projekt InterLese wird gefördert durch:
sowie den Landkreis Anhalt-Bitterfeld