InterLese – Das internationale Lesefestival des FBK
Über das Lesen wird den Menschen der Zugang zu neuen Welten eröffnet. Es sind phantastische Welten, wissenschaftliche Welten, gruselige, romantische und auch humorvolle Welten. Die dabei entstandenen Leseerfahrungen lassen uns in Kontakt zueinander treten und über Literatur sprechen. Dadurch entwickeln wir neue Gedanken und Ideen sowie ein Verständnis für das bisher Unbekannte oder Ferne. Auf diesem Ansatz beruht das Projekt „InterLese“, welches der FBK bereits seit 1993 erfolgreich umsetzt.
Für die „InterLese“ lädt der Landesverband jedes Jahr im Herbst internationale Autor*innen nach Sachsen-Anhalt ein. Während der Projektwoche lesen sie an Schulen, Bibliotheken und anderen Kultureinrichtungen für Kinder, Jugendliche und junge Heranwachsende. Sie sollen über die Autor*innenbegegnungen interkulturelle Erfahrungen sammeln und ihre eigenen Denkmuster erweitern. Der gemeinsame Austausch und das Gespräch mit den Autor*innen über Literatur, literarische Inhalte als auch das eigene Erleben stehen im Mittelpunkt des Projekts.
Doch auch für die eingeladenen Autor*innen ist die Teilnahme an der „InterLese“ eine wichtige Station in ihrer literarischen Laufbahn. Oftmals sind sie das erste Mal in Deutschland und erhalten somit die Gelegenheit, Kolleg*innen aus Sachsen-Anhalt kennenzulernen und sich über die hiesigen Autor*innenvereine und -verbände weiter international zu vernetzen. Daher bemüht sich der FBK, die bisherigen Projektkooperationen mit dem Armenischen Schriftstellerverband (WUA) und dem Polnischen Deutschlehrerverband in Poznan (PSNJN) auszubauen und durch weitere Partner zu bereichern.
!! Save the Date !!
Die nächste InterLese findet vom 22. bis 27. September 2025 statt.
Impressionen der InterLese 2024
Schul- und Bibliothekslesungen
öffentliche Lesungen
InterLese Autor*innen 2024:
Marian De Smet (Belgien)
1976 in Mechelen geboren, studierte sie zunächst Kunstwissenschaften und absolvierte danach eine Ausbildung zur Erzieherin. Mit dem Schreiben begann sie, nachdem sie zum ersten Mal Mutter geworden war. Ihre Arbeit als Erzieherin inspiriert sie für ihre Bilderbücher für Kleinkinder und Kinder im Vorschulalter.
Im Jahr 2008 erschien ihr erster Jugendroman „De woorden van zijn vingers“ (Die Wörter seiner Finger) über die Beziehung zwischen einem Mädchen und einem gehörlosen Jungen. Das Buch wurde 2010 mit dem ersten Preis der Kinder- en Jeugdjury Vlaanderen ausgezeichnet. Im Mittelpunkt ihrer Bücher stehen zumeist starke Charaktere, die sich in schwierigen Situationen bewähren müssen.
Bei der InterLese 2024 stellt Marian De Smet ihren Thriller „Geen bereik“ über Angst, Einsamkeit und Freundschaft vor. Der Jugendroman wurde 2013 mit dem Titel „Kein Empfang“ im Gerstenberg Verlag veröffentlicht.
Christian Duda (Österreich/Deutschland)
wurde als Österreicher in Graz/Österreich geboren. Mit sechs Jahren wurde er in Deutschland zum ägyptischen Staatsbürger und Mohammedaner umetikettiert. Heute heißt er Christian Duda und Christian Achmed Gad Elkarim, ist Regisseur, Autor, Atheist und deutsch irgendwie. Er hat zwei erwachsene Kinder, einen Enkel, ist verheiratet, lebt in Berlin und auf Ortigia.
Christian Duda schreibt Kinder- und Jugendbücher und kann auf zahlreiche Theaterstücke zurückblicken, die er geschrieben und inszeniert hat. Bei der InterLese 2024 präsentiert er sein Kinderbuch „Alle seine Entlein“.
Hamed Eshrat (Iran/Deutschland)
geboren 1979 in Teheran wuchs er in Nordrhein-Westfalen auf und studierte Kommunikationsdesign an der Kunsthochschule Berlin Weißensee und an der Massey University in Wellington, Neuseeland. Er arbeitet als Designer, freischaffender Künstler und Autor in Berlin. Neben seiner Arbeit als Comiczeichner ist Hamed Eshrat als Illustrator für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen, Verlage und Agenturen tätig. Für seine Erzählungen lässt er sich als Zeichner oft durch andere Medien wie Theater, Film, Literatur, Malerei und Musik inspirieren.
Im Jahr 2009 erschien Hamed Eshrats Graphic-Novel-Debüt „Tipping Point – Téhéran 1979“ beim französischen Verlag Edition Sarbacane. Darin schildert er die Geschichte seiner Familie während der Islamischen Revolution im Iran und ihrer Flucht aus dem Land. Mit der viel beachteten Comicerzählung „Venustransit“ debütierte er im Jahr 2015 auch auf dem deutschsprachigen Markt.
2022 erschien seine lang erwartete autobiografische Arbeit „Coming of H“, für die Hamed Eshrat 2021 bereits unter die Finalisten des Comicbuchpreises der Leibinger-Stiftung gewählt worden ist. Für die InterLese 2024 spricht er über sein Leben und liest aus dem Buch vor.
Katja Hofmann (Deutschland)
ist eine Poetry Slammerin und Moderatorin. Sie schreibt Texte über Liebe … und Hass! Die Bühnenpoetin lebt in Halle, wo sie die Literatur-Reihen Wörterspeise und Poeten gegen Sänger organisiert und moderiert. Auch dort spielt sie gern mit Klischees. Seit Anfang 2009 bereist sie aber vor allem erfolgreich Poetry Slam-Bühnen in ganz Deutschland sowie dem benachbarten Ausland und gewinnt mit ihrer ungestümen, liebenswert-frechen Art, die sowohl im Inhalt ihrer Texte als auch in ihrer Performance stets aufblitzt, die Herzen ihrer Zuhörerinnen und Zuhörer.
Katja Hofmann moderiert wieder das „InterLese Finale 2024“.
Falk Holzapfel (Deutschland/Österreich)
1980 in Berlin geboren, arbeitet er inzwischen in einem gemütlichen Gemeinschaftsatelier in Wien, wo er Illustrationen für Kinderbücher, Brettspiele, und Comics zeichnet. Geschichten in Wort und Bild zu erzählen, ist dabei sowohl Schwerpunkt seiner Arbeit als auch seine Leidenschaft.
Seine spannende und magische Jugendbuchreihe „Millenia Magika“ erschien ab 2020 bei Schneiderbuch. Aus diesen Büchern wird er bei der InterLese 2024 vorlesen.
Luisa Jung (Argentinien)
Luisa Jung wuchs in der argentinischen Metropole Buenos Aires auf. Nach ihrem Architekturstudium an der FADU-UBA in Buenos Aires zog es sie nach Deutschland, wo sie den Quereinstieg in die Illustrationswelt wagte. Inzwischen lebt Luisa mit ihrer Familie in Köln und teilt ihre Zeit zwischen spannenden Illustrationsprojekten und der Architektur auf.
Für die InterLese 2024 wird Luisa Jung ihr Bilderbuch „Rolf der Bücherheld“ vorstellen.
Rimantas Kmita (Litauen)
1977 in Šiauliai geboren und aufgewachsen schloss Rimantas Kmita 2003 sein Studium der Literaturwissenschaft an der Universität Klaipėda ab. Nach seiner Doktorarbeit über die moderne litauische Lyrik in der Sowjetzeit veröffentlichte er mehrere Gedichtbände und Romane. Außerdem schrieb er Stücke fürs Radio und die Theaterbühne sowie einen im Jahr 2023 erschienen Comic in Zusammenarbeit mit dem Maler Povilas Jankūnas. Derzeit unterrichtet er kreatives Schreiben an der Universität Vilnius und arbeitet am Institut für litauische Literatur und Folklore.
Rimantas Kmita ist bekannt für seinen Roman „Die Chroniken des Südviertels“, welcher im Dialekt von Šiauliai geschrieben ist und das Erwachsenwerden eines Jungen in der Wendezeit schildert. Der Roman erschien 2019 auf Deutsch im Mitteldeutschen Verlag und wird derzeit in Litauen für die Leinwand adaptiert. Die Bühnenfassung ist seit mehreren Jahren eine der beliebtesten Produktionen in Litauen.
Bei der InterLese 2024 wird Rimantas Kmita „Die Chroniken des Südviertels“ vorstellen.
Lauri Kubuitsile (Botswana)
Lauri schreibt seit vielen Jahren Bücher für Kinder und Erwachsene. Ihr Buch „Mmele and the Magic Bones“ und drei Kurzgeschichtenbände gehören zur Schullektüre für Grundschulen in Botswana. Auch ihre Novelle „The Fatal Payout“ wird in allen staatlichen weiterführenden Schulen in Botswana gelesen. Darüber hinaus sind acht ihrer Bücher bei Cambridge University Press Großbritannien in der Reihe „Cambridge Reading Adventures“ gelistet, eine Reihe die weltweit großen Zuspruch findet.
***AKTUELL***
Leider kann Lauri Kubuitsile kurzfristig nicht an der InterLese 2024 teilnehmen. Dafür präsentiert ihre Übersetzerin Maria Meinel Lauris Kinderbuch „The Second Worst Thing“ an Schulen und Bibliotheken sowie das Buch „Zerstreuung“ bei den öffentlichen Lesungen in Naumburg und Halle.
Maria Meinel (Deutschland)
1972 in Meißen geboren, ist freie Autorin, Lektorin und Dozentin und übersetzt Prosa, Lyrik, Sachbücher und Essays aus dem Englischen, Spanischen und Katalanischen. Zu den von ihr übersetzten Autorinnen gehören u.a. Lauri Kubuitsile, Yara Rodrigues Fowler, Maddie Mortimer, Irene Vallejo, Deborah D.E.E.P. Mouton, Yanara Friedland und Irina Mashinski. In ihren eigenen Texten befasst sie sich meist mit Literatur und Kunst, zuletzt in „Semjon Prosjak. Fotografien“, 2022 im Mitteldeutschen Verlag erschienen.
Maria Meinel wird bei der InterLese 2024 aus Lauri Kubuitsiles Büchern vorlesen und einen Einblick geben, wie sich Übersetzer ein neues Werk erarbeiten.
Michael Stavarič (Tschechoslowakei/Österreich)
1972 in Brno (CSSR) geboren, studierte er Bohemistik, Publizistik und Kommunikationswissenschaft. Heute lebt er als freier Schriftsteller, Übersetzer und Dozent in Wien. Er erhielt u.a. die Stefan Zweig Poetikdozentur an der Universität Salzburg, die Poetikdozentur an der Universität Karlsruhe, den österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur, den Adelbert-von-Chamisso-Preis und den Wiener Kinderbuchpreis. Er gibt Literaturseminare an den Universitäten Bamberg, Wien, München, Prag, New York u.a.
Für die InterLese liest Michael Stavarič aus seinem Kinderbuch „Die Menschenscheuche“, welches von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur als BUCH DES MONATS Mai 2020 ausgewählt wurde.
!!AKTUELL!! Leider kann der Autor kurzfristig nicht an der InterLese teilnehmen. Die Lesung am 27.09.2024 um 19 Uhr im Konrad-Martin-Haus in Bad Kösen fällt aus.
Heidi Viherjuuri (Finnland)
Heidi Viherjuuri stammt aus Finnland und wollte ursprünglich nur fünf Monate in Deutschland bleiben, wohnt nun aber schon über dreizehn Jahre in Deutschland. Hier unterrichtete sie Finnisch an der Universität Köln, arbeitet an Projekten, die Unterrichtsmaterial für Grundschulen veröffentlichen und schreibt seit 2017 Kinderbücher. Ihre Hilja-Serie umfasst in Finnland bereits acht Bände und einige Teile sind auch auf Estnisch, Russisch und Deutsch übersetzt. Wenn sie nicht schreibt, baut sie Legos mit ihrem Sohn, schaut Filme mit ihrem Mann und versucht, ihre Zimmerpflanzen am Leben zu erhalten.
Aus den beiden deutschen Hilja-Bände „Hallo, hier ist Hilja“ und „Hilja und der Sommer“ wird Heidi Viherjuuri bei der InterLese 2024 vorlesen.
Elfik Zohrabyan (Armenien)
1979 in Vanadzor, der drittgrößten Stadt Armeniens geboren, ist er seit 1995 als Schauspieler am Theater seiner Heimatstadt tätig und wirkte neben zahlreichen Bühnenrollen auch in 10 Filmen mit. Seit 2019 ist er nicht nur Dozent an der Universität in Vanadzor und Verwaltungsleiter der dortigen Außenstelle des Theater- und Filminstituts der Staatlichen Universität Jerewan, sondern auch Jury-Mitglied des Internationalen Jerewan Shakespeare Festivals.
Elfik Zohrabyan schreibt Märchen, Kurzgeschichten und Satiren. Seine Theaterstücke wurden in zahlreichen armenischen Theatern aufgeführt und auf Englisch, Russisch, Deutsch und Polnisch übersetzt. Er erhält fortlaufend Literaturauszeichnungen und Awardnominierungen, darunter 2023 den Mark Twain International Literary Award im Bereich Kinderliteratur für sein Märchen “Der Kristallmann“. Auch der armenische Schriftstellerverband zeichnete ihn im letzten Jahr für seine Märchen aus. Eine Auswahl davon präsentiert er bei der InterLese 2024.
Das Projekt InterLese wird gefördert durch:
sowie den Landkreis Anhalt-Bitterfeld