Der Friedrich-Bödecker-Kreis
in Sachsen-Anhalt e.V. (FBK)

März 2024
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InterLese – Das internationale Lesefestival des FBK

​Über das Lesen wird den Menschen der Zugang zu neuen Welten eröffnet. Es sind phantastische Welten, wissenschaftliche Welten, gruselige, romantische und auch humorvolle Welten. Die dabei entstandenen Leseerfahrungen lassen uns in Kontakt zueinander treten und über Literatur sprechen. Dadurch entwickeln wir neue Gedanken und Ideen sowie ein Verständnis für das bisher Unbekannte oder Ferne. Auf diesem Ansatz beruht das Projekt „InterLese“, welches der FBK bereits seit 1993 erfolgreich umsetzt.

Für die „InterLese“ lädt der Landesverband jedes Jahr im Herbst internationale Autor*innen nach Sachsen-Anhalt ein. Während der Projektwoche lesen sie an Schulen, Bibliotheken und anderen Kultureinrichtungen für Kinder, Jugendliche und junge Heranwachsende. Sie sollen über die Autor*innenbegegnungen interkulturelle Erfahrungen sammeln und ihre eigenen Denkmuster erweitern. Der gemeinsame Austausch und das Gespräch mit den Autor*innen über Literatur, literarische Inhalte als auch das eigene Erleben stehen im Mittelpunkt des Projekts.

Doch auch für die eingeladenen Autor*innen ist die Teilnahme an der „InterLese“ eine wichtige Station in ihrer literarischen Laufbahn. Oftmals sind sie das erste Mal in Deutschland und erhalten somit die Gelegenheit, Kolleg*innen aus Sachsen-Anhalt kennenzulernen und sich über die hiesigen Autor*innenvereine und -verbände weiter international zu vernetzen. Daher bemüht sich der FBK, die bisherigen Projektkooperationen mit dem Armenischen Schriftstellerverband (WUA) und dem Polnischen Deutschlehrerverband in Poznan (PSNJN) auszubauen und durch weitere Partner zu bereichern.

!! Save the Date !!

Die nächste InterLese findet vom 23. bis 28. September 2024 statt.

InterLese Autor*innen 2024:

Marian De Smet (Belgien)

1976 in Mechelen geboren, studierte sie zunächst Kunstwissenschaften und absolvierte danach eine Ausbildung zur Erzieherin. Mit dem Schreiben begann sie, nachdem sie zum ersten Mal Mutter geworden war. Ihre Arbeit als Erzieherin inspiriert sie für ihre Bilderbücher für Kleinkinder und Kinder im Vorschulalter.

Im Jahr 2008 erschien ihr erster Jugendroman „De woorden van zijn vingers“ (Die Wörter seiner Finger) über die Beziehung zwischen einem Mädchen und einem gehörlosen Jungen. Das Buch wurde 2010 mit dem ersten Preis der Kinder- en Jeugdjury Vlaanderen ausgezeichnet. Im Mittelpunkt ihrer Bücher stehen zumeist starke Charaktere, die sich in schwierigen Situationen bewähren müssen.

Bei der InterLese 2024 stellt Marian De Smet ihren Thriller „Geen bereik“ über Angst, Einsamkeit und Freundschaft vor. Der Jugendroman wurde 2013 mit dem Titel „Kein Empfang“ im Gerstenberg Verlag veröffentlicht.

Marian De Smet

 

Kein Empfang_Gerstenberg Verlag

Hamed Eshrat (Iran/Deutschland)

geboren 1979 in Teheran wuchs er in Nordrhein-Westfalen auf und studierte Kommunikationsdesign an der Kunsthochschule Berlin Weißensee und an der Massey University in Wellington, Neuseeland. Er arbeitet als Designer, freischaffender Künstler und Autor in Berlin. Neben seiner Arbeit als Comiczeichner ist Hamed Eshrat als Illustrator für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen, Verlage und Agenturen tätig. Für seine Erzählungen lässt er sich als Zeichner oft durch andere Medien wie Theater, Film, Literatur, Malerei und Musik inspirieren.

Im Jahr 2009 erschien Hamed Eshrats Graphic-Novel-Debüt „Tipping Point – Téhéran 1979“ beim französischen Verlag Edition Sarbacane. Darin schildert er die Geschichte seiner Familie während der Islamischen Revolution im Iran und ihrer Flucht aus dem Land. Mit der viel beachteten Comicerzählung „Venustransit“ debütierte er im Jahr 2015 auch auf dem deutschsprachigen Markt.

2022 erschien seine lang erwartete autobiografische Arbeit „Coming of H“, für die Hamed Eshrat 2021 bereits unter die Finalisten des Comicbuchpreises der Leibinger-Stiftung gewählt worden ist. Für die InterLese 2024 spricht er über sein Leben und liest aus dem Buch vor.

Hamed Eshrat © John Brömstrup

 

Coming of H_Avant-Verlag

Katja Hofmann (Deutschland)

ist eine Poetry Slammerin und Moderatorin. Sie schreibt Texte über Liebe … und Hass! Die Bühnenpoetin lebt  in Halle, wo sie die Literatur-Reihen Wörterspeise und Poeten gegen Sänger organisiert und moderiert. Auch dort spielt sie gern mit Klischees. Seit Anfang 2009 bereist sie aber vor allem erfolgreich Poetry Slam-Bühnen in ganz Deutschland sowie dem benachbarten Ausland und gewinnt mit ihrer ungestümen, liebenswert-frechen Art, die sowohl im Inhalt ihrer Texte als auch in ihrer Performance stets aufblitzt, die Herzen ihrer Zuhörerinnen und Zuhörer.

Katja Hofmann moderiert wieder das „InterLese Finale 2024“.

Katja Hofmann © Herr Bohn Fotografie

https://katjahofmann.jimdofree.com/

Falk Holzapfel (Deutschland/Österreich)

1980 in Berlin geboren, arbeitet er inzwischen in einem gemütlichen Gemeinschaftsatelier in Wien, wo er Illustrationen für Kinderbücher, Brettspiele, und Comics zeichnet. Geschichten in Wort und Bild zu erzählen, ist dabei sowohl Schwerpunkt seiner Arbeit als auch seine Leidenschaft.

Seine spannende und magische Jugendbuchreihe „Millenia Magika“ erschien ab 2020 bei Schneiderbuch. Aus diesen Büchern wird er bei der InterLese 2024 vorlesen.

Falk Holzapfel

 

Millenia Magika_Schneiderbuch

Luisa Jung (Argentinien)

Luisa Jung wuchs in der argentinischen Metropole Buenos Aires auf. Nach ihrem Architekturstudium an der FADU-UBA in Buenos Aires zog es sie nach Deutschland, wo sie den Quereinstieg in die Illustrationswelt wagte. Inzwischen lebt Luisa mit ihrer Familie in Köln und teilt ihre Zeit zwischen spannenden Illustrationsprojekten und der Architektur auf.

Für die InterLese 2024 wird Luisa Jung ihr Bilderbuch „Rolf der Bücherheld“ vorstellen.

Luisa Jung © Florian Jung

 

Rolf der Bücherheld_Kunstanstifter Verlag

Rimantas Kmita (Litauen)

1977 in Šiauliai geboren und aufgewachsen schloss Rimantas Kmita 2003 sein Studium der Literaturwissenschaft an der Universität Klaipėda ab. Nach seiner Doktorarbeit über die moderne litauische Lyrik in der Sowjetzeit veröffentlichte er mehrere Gedichtbände und Romane. Außerdem schrieb er Stücke fürs Radio und die Theaterbühne sowie einen im Jahr 2023 erschienen Comic in Zusammenarbeit mit dem Maler Povilas Jankūnas. Derzeit unterrichtet er kreatives Schreiben an der Universität Vilnius und arbeitet am Institut für litauische Literatur und Folklore.

Rimantas Kmita ist bekannt für seinen Roman „Die Chroniken des Südviertels“, welcher im Dialekt von Šiauliai geschrieben ist und das Erwachsenwerden eines Jungen in der Wendezeit schildert. Der Roman erschien 2019 auf Deutsch im Mitteldeutschen Verlag und wird derzeit in Litauen für die Leinwand adaptiert. Die Bühnenfassung ist seit mehreren Jahren eine der beliebtesten Produktionen in Litauen.

Bei der InterLese 2024 wird Rimantas Kmita „Die Chroniken des Südviertels“ vorstellen.

Rimantas Kmita © Rolandas Pocius

 

Chroniken des Südviertels_Mitteldeutscher Verlag

Lauri Kubuitsile (Botswana)

Lauri schreibt seit vielen Jahren Bücher für Kinder und Erwachsene. Ihr Buch „Mmele and the Magic Bones“ und drei Kurzgeschichtenbände gehören zur Schullektüre für Grundschulen in Botswana. Auch ihre Novelle „The Fatal Payoutwird in allen staatlichen weiterführenden Schulen in Botswana gelesen. Darüber hinaus sind acht ihrer Bücher bei Cambridge University Press Großbritannien in der Reihe „Cambridge Reading Adventuresgelistet, eine Reihe die weltweit großen Zuspruch findet.

Lauri hat als einzige Person bereits zweimal den Golden Baobab Peis gewonnen, ein Pan-Afrikanischer Schreibwettbewerb für Kinderliteratur. Ihre Geschichten „Lorato and her Wire Car“ und „The Mechanic’s Son“ erhielten die begehrten Auszeichnungen.

Für die InterLese 2024 wird Lauri Kubuitsile ihr Kinderbuch „The Second Worst Thing“ präsentieren. Bei den Lesungen wird sie von der Hallenser Übersetzerin Maria Meinel begleitet.

Lauri Kubuitsile

 

The Second Worst Thing_Oxford University Press

Maria Meinel (Deutschland)

1972 in Meißen geboren, ist freie Autorin, Lektorin und Dozentin und übersetzt Prosa, Lyrik, Sachbücher und Essays aus dem Englischen, Spanischen und Katalanischen. Zu den von ihr übersetzten Autorinnen gehören u.a. Yara Rodrigues Fowler, Maddie Mortimer, Irene Vallejo, Deborah D.E.E.P. Mouton, Yanara Friedland, Irina Mashinski und Lauri Kubuitsile. In ihren eigenen Texten befasst sie sich meist mit Literatur und Kunst, zuletzt in „Semjon Prosjak. Fotografien“, 2022 im Mitteldeutschen Verlag erschienen.

Maria Meinel wird Lauri Kubuitsile bei der InterLese 2024 begleiten und für die Lesungen übersetzen.

Maria Meinel

 

Michael Stavarič (Tschechoslowakei/Österreich)

1972 in Brno (CSSR) geboren, studierte er Bohemistik, Publizistik und Kommunikationswissenschaft. Heute lebt er als freier Schriftsteller, Übersetzer und Dozent in Wien. Er erhielt u.a. die Stefan Zweig Poetikdozentur an der Universität Salzburg, die Poetikdozentur an der Universität Karlsruhe, den österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur, den Adelbert-von-Chamisso-Preis und den Wiener Kinderbuchpreis. Er gibt Literaturseminare an den Universitäten Bamberg, Wien, München, Prag, New York u.a.

Für die InterLese liest Michael Stavarič aus seinem Kinderbuch „Die Menschenscheuche“, welches von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur als BUCH DES MONATS Mai 2020 ausgewählt wurde.

Michael Stavarič © Ives Noir

 

Die Menschenscheuche: Kunstanstifter Verlag

Heidi Viherjuuri (Finnland)

Heidi Viherjuuri stammt aus Finnland und wollte ursprünglich nur fünf Monate in Deutschland bleiben, wohnt nun aber schon über dreizehn Jahre in Deutschland. Hier unterrichtete sie Finnisch an der Universität Köln, arbeitet an Projekten, die Unterrichtsmaterial für Grundschulen veröffentlichen und schreibt seit 2017 Kinderbücher. Ihre Hilja-Serie umfasst in Finnland bereits acht Bände und einige Teile sind auch auf Estnisch, Russisch und Deutsch übersetzt. Wenn sie nicht schreibt, baut sie Legos mit ihrem Sohn, schaut Filme mit ihrem Mann und versucht, ihre Zimmerpflanzen am Leben zu erhalten.

Aus den beiden deutschen Hilja-Bände „Hallo, hier ist Hilja“ und „Hilja und der Sommer“ wird Heidi Viherjuuri bei der InterLese 2024 vorlesen.

Heidi Viherjuuri © Florian Jung

 

Hallo hier ist Hilja_Woow Books

Elfik Zohrabyan (Armenien)

1979 in Vanadzor, der drittgrößten Stadt Armeniens geboren, ist er seit 1995 als Schauspieler am Theater seiner Heimatstadt tätig und wirkte neben zahlreichen Bühnenrollen auch in 10 Filmen mit. Seit 2019 ist er nicht nur Dozent an der Universität in Vanadzor und Verwaltungsleiter der dortigen Außenstelle des Theater- und Filminstituts der Staatlichen Universität Jerewan, sondern auch Jury-Mitglied des Internationalen Jerewan Shakespeare Festivals.

Elfik Zohrabyan schreibt Märchen, Kurzgeschichten und Satiren. Seine Theaterstücke wurden in zahlreichen armenischen Theatern aufgeführt und auf Englisch, Russisch, Deutsch und Polnisch übersetzt. Er erhält fortlaufend Literaturauszeichnungen und Awardnominierungen, darunter 2023 den Mark Twain International Literary Award im Bereich Kinderliteratur für sein Märchen “Der Kristallmann“. Auch der armenische Schriftstellerverband zeichnete ihn im letzten Jahr für seine Märchen aus. Eine Auswahl davon präsentiert er bei der InterLese 2024.

Elfik Zohrabyan

 

Märchensammlung Elfik Zohrabyan

Videos der InterLese 2023

Best-of InterLese Finale 2023
Ina Pukelytė beim InterLese Finale 2023
Hermine Navasardyan beim InterLese Finale 2023
Matthias Nawrat beim InterLese Finale 2023
Anna Rakhmanko und Mikkel Sommer beim InterLese Finale 2023

 

 

Das Projekt InterLese wird gefördert durch:

sowie den Landkreis Anhalt-Bitterfeld